Werratalverein – Zweigverein Brandenburg

Der Werratalverein (WTV) 1883 e.V. – Zweigverein Brandenburg widmet sich der Denkmalpflege auf der Burg, der Erforschung und Ausübung mittelalterlichen Brauchtums und Reenactments, der Erforschung der Heimatgeschichte, der Erhaltung und Pflege von Biotopen sowie der Erhaltung der Wanderwege rund um die Brandenburg. Schwerpunkte der denkmalpflegerischen Betätigung waren seit der Wende die Sicherung des Bergfrieds der Westburg und der Kemenate der Ostburg. 

Vereinsgründung und Zusammenarbeit

Im April 1989 wurde die Interessengemeinschaft Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz Lauchröden gegründet. In dieser Interessengemeinschaft fanden sich Heimatfreunde zusammen, um die Ruine Brandenburg, die von 1962 bis 1988 auf Grund ihrer Lage im damaligen Grenzgebiet der DDR unzugänglich war, vor einem weiteren Verfall zu bewahren und die im Umfeld entstandenen Biotope zu schützen. Im Dezember 1990 trat die Interessengemeinschaft dem Werratalverein 1883 (WTV) e.V. als Dachverein bei und nahm wieder den traditionsreichen Namen „Zweigverein Brandenburg“ an, den sich der Verein bei seiner Erstgründung durch den Lehrer Friedrich Wege im Jahre 1924 gegeben hatte.

Da auch die hessischen Nachbargemeinden die Brandenburg als Heimatsymbol betrachten, entwickelte sich eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Zweigverein Südringau. Beide Vereine wurden für ihre bereits vor der Wende 1989 gemeinsam eingeleiteten Aktivitäten zur Erhaltung der Brandenburg von der Paul-Dierichs-Stiftung 1990 ausgezeichnet.

Schlossverwaltung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Seit der Übernahme der Brandenburg in den Bestand der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am 7. November 1994 nimmt der Verein die Aufgaben der Schlossverwaltung vor Ort wahr. Die durch den Verein eingeleiteten Sicherungsmaßnahmen werden seitdem von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten fortgeführt und vom Verein begleitet und unterstützt.

In der weiteren Tätigkeit konnte der Verein die Kemenate ausbauen und schrittweise zu einem kleinen Burgmuseum ausgestalten. Die Betreuung des Museums wird ergänzt durch Führungen, die der Verein an den Wochenenden und nach Vereinbarung anbietet. 2006 erhielt der Verein für seine langjährige Tätigkeit den Denkmalschutzpreis des Wartburgkreises.

Mittelalterliche Reenactements

Seit 1996 entstand als weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit die Ausübung mittelalterlichen Reenactements. Um die Authentizität der Ausrüstung für das Reenactment und die museale Darstellung zu verbessern, nahm der Verein Kontakt zur „Gesellschaft für historische Kostüm – und Waffenkunde“  auf, deren Mitglied er im Jahr 2000 wurde.

Die Brandenburg als Begegnungsstätte

Ziel des Vereins ist auch, die Brandenburg zu einer Begegnungsstätte zu entwickeln, die vor allem im ehemaligen Grenzgebiet den Zusammenhalt der Bevölkerung aus alten und neuen Bundesländern befördert. Deshalb wurden seit 1990 viele Begegnungen auf der Burg in Zusammenarbeit mit benachbarten Vereinen aus Hessen und Thüringen organisiert. Höhepunkt ist das Brandenburgfest, das alle zwei Jahre vom Verein ausgerichtet und in Zusammenarbeit mit Freunden aus der Mittelalterszene ausgestaltet wird.

In Vorbereitung der Veranstaltungen, die 1999 in unter dem Motto „10 Jahre offene Grenzen“ ausgerichtet wurden, entwickelte sich zwischen dem Zweigverein Brandenburg und dem Kammermusikverein der Wartburgstadt eine Zusammenarbeit, in deren Ergebnis anlässlich des Bachjahres 2000 die ersten Konzerte auf der Brandenburg ausgerichtet wurden.