Herrschaft im Dienste des Landgrafen

Zum Baubeginn der Brandenburg gibt es keine urkundlichen Belege. Die Erbauer der Brandenburg, die Grafen von Wartberg, Vögte der nahegelegenen Wartburg, werden erstmalig 1144 als Schutzherren des in diesem Jahr neugegründeten Kirchspiels Lauchröden aufgeführt. Der urkundlich erstgenannte Wigger von Wartberg besaß Dörfer und Liegenschaften im Umfeld von Lauchröden und im Gothaer Raum. Während der Amtszeit Erzbischofs Heinrich I. von Mainz betrieb Graf Wigger eine konsequente Machtpolitik, in deren Ergebnis er neben seinem Amt auf der Wartburg auch über die Mainzer Amtsgrafschaft Harburg und eine weitere bei Hofgeismar verfügte. Beide Amtsgrafschaften gingen zwar mit der Absetzung des Erzbischofs im Jahre 1153 verloren, aber Wiggers Nachfahren konnten Anfang des 13. Jahrhunderts ihren Einflussbereich im Werratal durch Vogteirechte über den Wirtschaftshof Herleshausen des Klosters Kaufungen erweitern. Die Erweiterung des Machtbereiches der Grafen macht eine Gründung der Brandenburg um 1200 wahrscheinlich. Die Namensgebung der Grafen nach der Brandenburg ist erst ab 1224 belegt.  

In der Gefolgschaft der Landgrafen von Thüringen nahmen drei Grafen aus dem Geschlecht der Wartberger/ Brandenberger  1197/98 und 1227/28 an Kreuzzügen teil. Das Geschlecht derer von Wartberg bzw. von Brandenberg führte den Doppeladler laut Siegel im Wappen. Dies lässt eine ursprünglich reichsunmittelbare Unterstellung des Adelsgeschlechtes vermuten. 

Mit dem Tod Ludwigs von Wartberg/Brandenberg im Jahre 1227 erlosch das Amt auf der Wartburg. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts verarmte das Geschlecht der Brandenberger und musste die Burg aufgeben. Der Letzte des Geschlechtes von Brandenberg wird 1435 erwähnt, lange nachdem die Burg in andere Hände übergegangen war. 

Besitzwechsel und weitere Entwicklung

Ab Anfang des 14. Jahrhunderts sind zwei getrennte Burganlagen nachweisbar, die seit dieser Zeit in der Regel unterschiedlichen Besitzern mit geteilter Herrschaft und Gerichtsbarkeit unterstanden.   Aber auch die Stadt Erfurt erwarb während des 14. Jahrhunderts zeitweise die Westburg und konnte dadurch ihren Handelsweg sichern.   Einem Geschlecht der Brandenburger Herren entstammte Georg von Reckrodt, der sich als einer der bekanntesten Söldnerführer in die Geschichte der Glaubenskriege des 16. Jahrhunderts einschrieb.  

Nach Versuchen während des ausgehenden Mittelalters, die Burg den Anforderungen der aufkommenden Kriegsführung mit Feuerwaffen anzupassen, wurde die Westburg um die Mitte des 16. Jahrhunderts aufgelassen und die Ostburg vermutlich zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges von ihren Bewohnern aufgegeben. 

Mit ihrer Nutzung als Steinbruch in der Folgezeit verfiel sie zur Ruine.  

Im Jahre 1936 wurde die Burgruine in den Bestand des Landes Thüringen übernommen.  

Während der Zeit der innerdeutschen Teilung wurde die Brandenburg aufgrund ihrer Lage im Sperrgebiet der DDR bewusst totgeschwiegen. Sie wurde zum „Dornröschenschloss“.  

Seit 1989 ist die Burg wieder frei zugänglich.  Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts kann der Besucher heute von der Höhe der Aussichtsplattform der Kemenate den Blick ins Werratal genießen oder einen Rundgang durch die weitläufige Burganlage und das Burgmuseum unternehmen.  

Seit 1994 gehört die Brandenburg zum Bestand der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Restaurierung und Sicherung 

Das Ruinenensemble der Ostburg wird geprägt durch einen sechseckigen Turm und einen Wohnturm. Ein nahezu geschlossener Mauerring umgibt ihre zwei Höfe und einen Zwinger.  Von der Westburg sind aber nur noch der runde Turm sowie Reste des Torhauses und des Mauerrings erhalten. 

Um dem weiteren Verfall der Burg zur Ruine aufzuhalten, setzten sich Eisenacher Bürger Anfang des 19. Jahrhundert gegen die weitere Nutzung als Steinbruch ein. 

Im Ergebnis dieser ersten Bürgerinitiative verbot 1841 Großherzog Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach  das weitere Abtragen von Mauerwerk auf der Burg. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Sicherungsmaßnahmen an beiden Türmen und am Wohnturm (Kemenate) durchgeführt. 

Zwischen den beiden Weltkriegen erfolgten Sicherungsmaßnahmen am Torhaus der Westburg und eine Mauerkronensicherung auf beiden Burgen. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen, insbesondere am Turm der Westburg und am Wohnturm der Ostburg, eingeleitet. Seitdem werden regelmäßig weitere Sicherungsmaßnahmen auf der gesamten Burganlage fortgeführt.